Männer im Alter
5. Die sexuelle Leistungsfähigkeit des Mannes
5.3 Welche Ursachen hat die Impotenz?
Die Abnahme der sexuellen Leistungsfähigkeit kann beispielsweise durch altersbedingte Veränderungen im Gefäß- und Nervensystem, durch hormonelle und stoffwechselbedingte Faktoren, durch psychologische Faktoren, durch bestimmte Erkrankungen oder durch die Einnahme von Medikamenten entstehen.
Die Pumpenfunktion des Herzens sowie Durchmesser und Elastizität der Blutgefäße verringern sich auf Grund zunehmender Arterienverkalkung. Dadurch verringert sich der Blutzufluss zu den betreffenden Organen. Auch nervale Einwirkungen auf die Blutgefäße und die Sensibilität der Geschlechtsorgane nehmen mit dem Alter ab, so dass die Empfindungsschwelle höher liegt. Deshalb kann es problematischer werden, zur Erektion zu kommen und diese auch beizubehalten. Aber auch eine Zuckererkrankung kann zu Nervenleiden und damit verbundenen Potenzschwierigkeiten führen, ebenso wie Gehirn- oder Rückenmarksläsionen. Die Einnahme bestimmter Medikamente, wie z. B. Präparate gegen Bluthochdruck oder Psychopharmaka, sowie ein übermäßiger Gebrauch von Suchtmitteln (Alkohol, Nikotin) können sich nachhaltig auf die Potenz auswirken. Bei Schädigungen von Leber und Nieren führen stoffwechselbedingte Faktoren zu sexuellen Störungen. Daneben spielt auch die Psyche eine große Rolle. Permanente körperliche und psychische Überforderung und damit verbundene Frustration im beruflichen und persönlichen Leben können zur Einschränkung von Libido und Potenz und daraus resultierend zu einer Einschränkung des Selbstwertgefühls führen. Aus Scham werden diese Probleme weder der Partnerin noch einem Arzt gegenüber offen angesprochen. Es wird eher die Flucht nach hinten angetreten, die Leistungsanforderungen an sich selbst noch weiter erhöht und Zuflucht in weiteren zusätzlichen Beschäftigungen gesucht. Der Mann in der Mitte seines Lebens versteht es oft nicht, mit diesen Problemen umzugehen und führt alle Veränderungen auf sein Alter oder beruflichen Stress zurück, schweigt und zieht sich zurück. Dabei kann vielen Betroffenen geholfen werden, wenn sie sich nicht scheuen, der Ärztin oder dem Arzt ihres Vertrauens diese Probleme mitzuteilen.