Männer im Alter
3. Die Vielfalt möglicher Beschwerden
3.1 Welche Beschwerden werden beobachtet?
Mit zunehmenden Lebensjahren setzen auch beim Mann die ersten Symptome ein, die das Alter im Allgemeinen mit sich bringt. Diese reichen von vergleichsweise harmlosen Störungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen an Körper und Seele.
Mit zunehmendem Alter wird die Haut trockener, faltiger und neigt zu Pigmentflecken. Das Haar wird schütterer, Geheimratsecken oder gar eine Glatze stellen sich ein. Auch der Bartwuchs wird häufig schwächer. Hinzu kommt oft eine allmähliche Gewichtszunahme. Außerdem vermindert sich die Muskelmasse mehr und mehr, die Muskelkraft nimmt ab. Lästiges Fettgewebe entsteht. Speziell im Bauchbereich explodiert das Fettgewebe - der typische "Bierbauch" entwickelt sich.
Zu diesen äußerlichen Veränderungen können früher oder später auch eine Reihe schwerwiegender und behandlungsbedürftiger Erkrankungen hinzukommen. So können Blutdruck und Cholesterinspiegel allmählich ansteigen. Das Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bekommen, erhöht sich. Herzbeschwerden, Herzrasen und Kreislaufprobleme werden verstärkt beobachtet. Auch eine Zuckerkrankheit oder Gelenkbeschwerden treten oft in diesem Lebensabschnitt erstmalig auf.
Auch die Wahrscheinlichkeit, an einer Osteoporose (erhöhte Knochenbrüchigkeit) zu erkranken, steigt mit zunehmenden Alter an. Die Bildung roter Blutkörperchen vermindert sich zunehmend. Und nicht zuletzt sei an dieser Stelle auch die Vielzahl älterer Männer genannt, denen die Prostata zunehmend Beschwerden bereitet.
Das Sexualleben des Mannes dieser Altersgruppe unterscheidet sich immer deutlicher von dem junger Männer. Nicht nur Zeugungsfähigkeit und Spermienproduktion werden allmählich geringer, auch Libido – die Lust auf Sex – und Potenz lassen zunehmend nach. Morgendliche Erektionen werden seltener beobachtet.
Was vielen Männern nicht bewusst ist, bzw. was häufig ganz bewusst verdrängt wird, ist die Tatsache, dass auch die Psyche nicht mehr die eines jungen Mannes ist. Das Lernen fällt mit zunehmendem Alter schwerer, die Gedächtnisleistung lässt nach. Neben allgemeiner Leistungsminderung und Energieverlust ist oftmals auch ein Nachlassen der Tatkraft und eine rasche Erschöpfbarkeit zu beobachten. Schlafstörungen einerseits und Müdigkeit auf der anderen Seite machen vielen Männern zunehmend zu schaffen. Dazu gesellen sich oftmals innere Unruhe, Angst, Nervosität und erhöhte Reizbarkeit. Auch Minderwertigkeitsgefühle, depressive Verstimmungen und Weinerlichkeit sind bei Männern dieser Altersgruppe bekannt.
Abschließend sei noch bemerkt, dass nicht nur die Frau um die 50 an Hitzewallungen und Schweißausbrüchen leidet. Auch bei Männern dieser Altersgruppe gibt es derartige Symptome.
All diese Beschwerden und im Einzelfall sicherlich auch noch andere, hier nicht genannte, können mit zunehmendem Alter beim Mann auftreten und zu allgemeinem Unwohlsein führen. Sie können so stark ausgeprägt sein, dass die Lebensfreude extrem darunter leidet. Es gibt aber auch Männer, die nur einige oder auch keine dieser Beschwerden haben.