Männer im Alter
2. Einleitung
Während die Zusammenhänge zwischen Alterungsprozess und Hormonen bei der Frau relativ gut untersucht sind, gibt es beim Mann darüber noch immer Unklarheiten. Die Auswirkungen zu niedriger Hormonspiegel auf Körper und Psyche des Mannes sind kaum ausreichend untersucht. Tatsache ist, dass für das körperliche, geistige und sexuelle Wohlbefinden des Mannes Hormone eine entscheidende Rolle spielen.
Bei der Frau kommt den weiblichen Hormonen, den Estrogenen, die größte Bedeutung zu. Androgene, die männlichen Hormone, spielen im weiblichen Organismus nur eine untergeordnete Rolle. Beim Mann ist es genau umgekehrt. Hier sind es, die Androgene, die für die Aufrechterhaltung einer Vielzahl von Funktionen und für das männliche Erscheinungsbild verantwortlich sind. Aber auch geringe Mengen von Estrogenen sind im Blut des Mannes nachweisbar.
Zwischen dem jungen und dem älteren Mann steht, chronologisch gesehen, der Midlife-Mann, der Mann zwischen 40 und 65. In diesem Alter treten meist die ersten Anzeichen des Alterungsprozesses auf. Dieser beginnt eigentlich schon mit dem 30. Lebensjahr. Einige Veränderungen, z. B. die Verringerung der körperlichen, geistigen und sexuellen Leistungsfähigkeit, aber auch Gewichtsveränderungen sind das Resultat der fortgeschrittenen Lebensjahre, zumindest nahm man das bisher an. Seit jedoch bekannt ist, dass auch diese Beschwerden auf Veränderungen im Hormonhaushalt zurückzuführen sein können, betrachtet man den Mann und seine Beschwerden mit anderen Augen. Liegt ein Mangel an männlichen Geschlechtshormon Testosteron vor, sprechen wir vom Testosteron Mangel Syndrom (TMS). Der Hormonmangel tritt nicht plötzlich, wie bei den Wechseljahren der Frau, ein, sondern entwickelt sich langsam und schleichend.
Gegen das Altern in seiner Komplexität ist die Wissenschaft auch heute noch machtlos - gegen Beschwerden, die auf einen Hormonmangel beruhen, kann man vieles tun! Das hat die Hormonersatztherapie bei der Frau, die heute ganz selbstverständlich ist, bereits bewiesen.